Was ist Upcycling?
Zugegeben, das Wort „Upcycling“ erschließt sich einem nicht sofort: Die meisten, die das Wort zum ersten Mal hören, mutmaßen, dass es wohl etwas mit dem uns allgemein bekannten Recycling zu tun haben muss.

Diese Vermutung ist erst einmal richtig: Wie beim Recycling, geht es beim Upcycling darum, ausgediente Dinge nicht einfach wegzuwerfen, sondern clever wiederzuverwenden. Und beiden liegt die Idee zugrunde, unsere Ressourcen zu schonen und Abfallberge zu mindern.
Recycling hat zum Ziel, einen geschlossenen Kreislauf (engl. „Cycle“) zu erschaffen - von der Rohstoffgewinnung über die Warenproduktion bis hin zur Abfallentsorgung. So werden leere Glasflaschen, die Du in den Altglascontainer wirfst, zu Rohglas eingeschmolzen und daraus wieder neue Flaschen hergestellt.
Beim Upcycling hingegen verlängert man den Lebenszyklus: Haben Dinge in ihrer ursprünglichen Umgebung ausgedient, modifiziert man sie so, dass man sie in einem anderen Bereich einsetzen kann.
Zum Beispiel könntest Du aus einer leeren Olivenöl-Flasche eine „neue“ Lampe bauen.

Beim Recycling werden aus gebrauchten Waren zunächst Rohstoffe gewonnen, die danach zu neuen - und häufig gleichen - Produkten verarbeitet werden, beim Upcycling stellt man direkt aus gebrauchten Waren andere Produkte her.
Die obigen Flaschen-Beispiele zeigen einen weiteren Unterschied zwischen Up- und Re-cycling: Recycling rentiert sich meist nur im großen Rahmen (Industrie), da ja der gesamte Warenfluss kontrolliert werden muss. Upcycling hingegen funktioniert auch schon mit wenigen Beteiligten - man braucht nur eine gute Idee und handwerkliches Geschick.
Kurzum, Upcycling ist - obwohl der Name es vermuten lässt - kein Kreislauf, sondern ein Wiedereinsatz von gebrauchten Dingen. Und das "Up" steht für das Aufwerten eines Gegenstandes, indem man ihn in einem ganz neuen Umfeld einsetzt.